Geschichte der Heinrich LANZ Mannheim AG
- 1859 Der junge Kaufmann Heinrich Lanz tritt in die Speditionsfirma J.P. Lanz & Co. in Mannheim ein.
- Er führt den Vertrieb von hauptsächlich englischen Geräten und Maschinen für die Landwirtschaft ein. Er verfasst Rundschreiben und Kataloge, um die Bauern von den Vorteilen der maschinellen Landwirtschaft zu überzeugen.
- 1860 gründet er eine Reparaturwerkstatt mit zwei Angestellten für die Reparatur und Wartung der verkauften Maschinen.
- 1864 Gründung einer Zweigstelle in Regensburg
- 1867 beginnt die Firma J.P. Lanz & Co. die Fabrikation von Futterschneidern, Hand- und Göpeldreschmaschinen.
- Am 1. Januar 1870 übernimmt Heinrich Lanz den Produktionszweig.
- 1879 verläßt der erste selbstgebaute Maschinensatz (Dreschmaschine und Lokomobile) die Werkstatt. Die Lokomobile besaß eine Leistung von 2,5 PS.
- 1873 Errichtung einer Eisengießerei
- 1879 Aufnahme der Fertigung von Dampfdreschmaschinen
- 1888 Erweiterung des Werkes in der Schwetzinger Straße in Manheim auf das Gebiet "Lindenhof", wo die Produktion kleinerer Landmaschinen erfolgen sollte
- 1898 mit einer Produktion von monatlich 120 Lokomobilen zählt Heinrich Lanz weltweit zum zweitgrößten Hersteller
- 1900 Weltausstellung in Paris, Lanz stellt mit einer Höchstleistung von 460 PS (Dauerleistung 260 PS) bei 10 bar Kesseldruck die bis dahin größte Lokomobile der Welt aus
- 1900 Errichtung des LANZ- Wasserturms, der noch heute als Wahrzeichen dient
- 1902 Einführung des Heißdampfsystems bei den Lokomobilen
- 1. Februar 1905 stirbt Heinrich LANZ
- 1907 die 20 000ste Lokomobile wird gebaut
- 1910 Weltausstellung Brüssel: LANZ stellt wiederum die Weltgrößte Lokomobile mit 1000 PS und Lentz-Ventilsteuerung aus
- 1911 mit dem SL1 wird das erste Luftschiff von Lanz und Schütte gebaut. Bis 1918 baut Schütte-Lanz insgesamt 22 Einheiten
- 1912 Bau des Landbaumotors "Köszegi", eine selbstfahrende Bodenfräse mit 70 PS Vierzylinder-Benzinmotor
- 1914 Produktion von von Kriegszugmaschinen mit Benzinmotoren bis 120 PS
- 1916 Entwicklung des LANZ-Perlittgusses durch A.Diefenthäler und Dr. Karl Sipp
- 1921 Vorstellung des ersten Rohölschleppers HL12 auf der DLG in Leipzig . Diese Entwicklung fand unter der Leitung von Fritz Huber statt und gild aufgrund seiner gedrungenen Gestallt als der "Ur"-Bulldog.
- 1923 kommt unter der Bezeichnung "HP" der Knicklenker mit Allradantrieb zur Vorstellung. Entwicklung des Felddank (38 PS 2-Zylinder Glühkopfmotor) durch Fritz Huber
- 1924 1100 km Leistungsfahrt von Mannheim über Hannover nach Berlin mit 3 HL12 Bulldogs und einem 38 PS Felddank ohne Panne Unfall oder Motorschaden
- 1924 Vertrag über Trennung von der Lokomobil und Dampfkesselsparte zugunsten von Fa. Wolf Buckau, dafür verzichtete Wolf/Buckau auf die Produktion von Dreschmaschinen, Strohpressen und fahrbaren Motoren
- 1925 Gründung der Aktiengesellschaft Heinrich Lanz
- 1926 Vorstellung des 22/28 PS Großbulldogs (HR2)
- 1929 Entwicklung des HR5 15/30 und HR6 22/38, Vorstellung der "Stahl-Lanz"-Dreschmaschine
- 1931 durch Übername der Aktienmehrheit durch die Deutsche Bank scheidet die Familie Lanz aus der Firma aus.
- 1939 das Bulldog-Proramm umfaßt sechs Grundtypen 15, 20, 25, 35, 45, 55 PS in mehreren Ausführung, wie z.B. Ackerbulldogs eisenbereift, Ackerbulldogs luftbereift, Verkehrs- und Eilbulldogs sowie eine Allzweckausführung
- 1942 aufgrund der Brennstoffknappheit im Krieg müssen per Gesetz die Bulldogs mit Holzvergaserantrieb gebaut werden
- 14. April 1942 Dr. Fritz Huber stirbt, der 100 000ste Bulldog wird ausgeliefert
- 1945 starke Zerstörung durch den Krieg aber die Produktion wurde mit den vorhandenen Mitteln schnell wieder aufgenommen
- 1949 Übergang vom reinen Glühkopfmotor zum sparsameren Mitteldruckmotor
- 1951 Bau des Geräteträgers "Alldog"
- 1955 neuentwickelte, einzylindrige, zweitakt Volldieselmoteren kommen in den 4 Schleppertypen von 16-28 PS zum Einsatz
- 1956 die Firma John Deere übernimmt die Aktienmehrheit bei Lanz
- 1957 die letzte Lanz Konstruktion, der D4016 mit 40PS wird vorgestellt
- 1958 die Farben von John Deere grün/gelb werden für die Bulldogs und Landmaschinen von Lanz übernommen
- 1959 100 jähriges Bestehen des Lanz Werkes wird gefeiert
- 1960 der Firmenname wir von "Heinrich Lanz AG Mannheim" in "John Deere-Lanz AG" geändert.
- 1965 ein komplett neues Traktorenprogramm mit neuen Motoren und neuem Aussehen wird vorgestellt. Die 10er Serie: Typ 310 (32 PS),Typ 510 (40PS), Typ 710 (50 PS).
- 1967 der Firmenname "John Deere-Lanz AG" wird in John Deere Werke Mannheim, Zweigniederlassung der Deere & Company" umbenannt.
Quellen:
"Heinrich Lanz, Fünfzig Jahre des Wirkens in Landwirtschaft und Industrie 1859-1909", Dr. Paul Neubaur, 1909
"Lanz Firmenchronik, Dampfmaschinen, Benzinzugmaschinen, Verdampfer-Bulldogs von 1859 bis 1929", K.Häfner, Kosmos 1994